Das Chamäleon

  • [size=12]Biologie und Herkunft[/size] Chamäleons werden auch Wurmzüngler genannt. Es gibt 160 verschiedene Arten, die in zwei Unterarten eingeteilt werden: Echte Chamäleons und Stummelschwanzchamäleons. Sie sind in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet, fallen unter das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen und sind deshalb meldepflichtig. Sie stammen ursprünglich aus Ostafrika, später entwickelte sich eine Vielfalt in Westafrika und Madagaskar, heute findet man sie auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, Indien, Sri Lanka, Türkei und den arabischen Halbinseln. [size=10]Echte Chamäleons[/size] Zu ihrem Lebensraum zählen Büsche und Bäume, jedoch wohnen einige Arten auch auf dem Boden. Stummelschwanzchamäleons Stummelschwanzchamäleons leben in Laub- und Krautschichten. Zudem werden verschiedene Ökozonen erschlossen: teilweise in Oasen der Wüsten oder extrem kalten Gegenden nahe der Schneefallgrenze z.B. Mount Kenia. Es ist deswegen schwierig einer bestimmten Art einen Lebensraum zuzuordnen, da sich auch innerartlich unterschiedliche Lebensräume entwickelt haben (hoher Unterschied in Luftfeuchtigkeit und Umgebungstemperatur) [size=10] Aussehen[/size] Chamäleons können in der Körperform stark variieren, abhängig von Geschlecht und Alter feste Merkmale: Hörner, Schnautzenfortsatz, Occipitallappen, Rückenkamm, aber auch Kämme an Bauch und Kehle, Helm. Der Helm kann bis zu 8 cm hoch wachsen. Der Schnautzenfortsatz ist zur Artenerkennung unerlässlich, es gibt verschiedene Hörnertypen (von drei bis zu sechs Hörnern). Die Männchen sind meist größer als Weibchen. [size=10] Größe[/size] Die kleinste Chamäleonart wird ca. 3,5 cm, die größte ca. 68 cm groß. [size=10]Körperbau[/size] Der Körper ist auf das Leben in Bäumen angepasst und kann dadurch verschiedene Pflanzenteile imitieren. Die Füße sind zu Zangen geformt um Äste besser umgreifen zu können. Der Greifschwanz dient der Unterstützung beim Klettern und kann nicht abgeworfen werden und sich nicht regenerieren. Beim Sturz vom Baum wird die Lunge aufgebläht und so der Sturz abgefangen. Die Augen sind hoch entwickelt und besser als beim Menschen. Nur die Pupille ist sichtbar, die Hornhaut wird mit schuppenartigen Lidern umschlossen; Chamäleons können über mehrere Kilometer scharf sehen. Sie können die Augen unabhängig voneinander bewegen, wobei zwei einzelne Bilder entstehen. Sie haben eine Schleuderzunge mit einer Zugkraft von 0,4 Newton und sie ist mit einer klebrigen Substanz versehen. Mit der Zunge werden die Beutetiere gefangen. Der Farbwechsel dient der Kommunikation und ist abhängig von der Außentemperatur, Sonneneinstrahlung, Tageszeit und Luftfeuchtigkeit. Bei hohen Temperaturen färben sich die Tiere hell und bei kalten Temperaturen dunkel. [size=10] Haltung[/size] Terrariengröße Das Mindestgutachten für die Haltung von Reptilien sieht für Chamäleons die Formel 4 x 2,5 x 4 vor, der natürlichen Lebensweise kommt ein höheres Terrarium entgegen. Sie brauchen viele Klettermöglichkeiten in Form von Ästen, Wurzeln, Lianen und Zweigen es sollten auch genügend Möglichkeiten zum Verstecken vorhanden sein. Echte Pflanzen sorgen für ein natürliches Klima (Pflanzen sollten keinen Dünger oder Schadstoffe bekommen haben). [size=10] Temperatur und Luftfeuchtigkeit[/size] Mithilfe von mehreren Thermometern sollte die Temperatur stets kontrolliert werden. Ein Hygrometer dient der Kontrolle der Luftfeuchtigkeitswerte: in der Regenzeit zwischen 70 – 100% und in der Trockenzeit bei 60%. Das Terrarium sollte regelmäßig mehrmals täglich besprüht werden, so dass die Chamäleons bei Bedarf die Tropfen ablecken können. [size=10] Lichtquelle[/size] Das richtige Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für die gesunde und artgerechte Haltung. Hierzu benötigt man allerdings drei verschiedene Lampen: sichtbares Licht, infrarot Licht und ultraviolettes Licht. Die UV-B Strahlung ist wichtig für Stoffwechselprozesse (Knochenbau, Blutkalziumspiegel), ein Mangel kann zu Stoffwechselerkrankungen wie Rachitis führen. Die UV-A Strahlung ist wichtig für die Wahrnehmung, sie sind aktiver, fressen besser und verpaaren sich untereinander lieber. Wichtig: Bei der Pärchenhaltung benötigt man ein großes Terrarium, mit vielen Möglichkeiten zum Verstecken. Bei Einzelhaltung am besten ein Männchen wählen, da es bei Weibchen zum Legen von unbefruchteten Eier kommen wird, was zu einer Legenot führen kann. Niemals zwei Männchen zusammen halten, da es zu Kämpfen bis zum Tod kommen kann. Nicht mit anderen Reptilien halten! Neue Pflanzen erst mehrfach abduschen! [size=12]Ernährung[/size] [size=10]Fütterung[/size] Hauptsächlich auf dem Speiseplan stehen: Heimchen, Grillen, Schaben, Fliegen, Heuschrecken, Rosenkäferlarven und hin und wieder Mehlwürmer. Jungtiere sollten z.B. 5 - 10 Heimchen und adulte 4 Heimchen oder eine große Heuschrecke bekommen. Lebendfutter sollte regelmäßig mit Vitaminen und Mineralstoffe angereichter werden (z.B. [url='http://www.cdvet.de/microreptin-complete-25g']cdVet MicroREPTIN complete[/url]) Man sollte darauf achten, dass die Futtertiere nicht zu fettreich sind, da dies zur Verfettung der Organe und später zum Tod führen kann. Einige Arten fressen auch gerne Früchte und Gemüse, wie z.B. Bananen, Äpfel, Birnen, Rosinen, Feldsalat, Löwenzahn, Erdbeeren, Himbeeren, usw. Der Wasserbedarf wird durchs Ablecken der Wassertropfen gedeckt. Adulte Chamäleons können ruhig ein bis zwei Fastentage in der Woche einlegen. [attach=39,none,504][/attach]