Da ist der Wurm drin!

  • Vor Würmern graut es den meisten Pferdebesitzern. Schlagwörter, wie Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit, stumpfes Haarkleid, Abmagerung, Wachstumshemmung, Durchfall, Husten, Nasenausfluss, Entzug von Nährstoffen, Schädigung der Magen-Darm Schleimhaut usw. schwirren den Pferdebesitzern im Kopf herum. Doch was ist da überhaupt dran? [b][/b] [b]Welcher Wurm lauert wo?[/b] Der [b]Spulwurm[/b] hat eine Vorliebe für jüngere Pferde und Fohlen, Pferde ab 2 Jahren können sich zwar infizieren, erkranken jedoch nicht zwangsläufig, da sie eine Immunität aufbauen können. Die Infektion erfolgt über die Spulwurm-Eier, die jahrelang infektiös sind, da sie gegenüber Umwelteinflüssen, wie Trockenheit, Temperaturschwankungen und chemischen Mitteln äußerst resistent sind. Hat die Larve ihren zukünftigen Wirt gefunden, richtet sie durch die Wanderung übers Blut, die Leber und die Lunge in den Darm großen Schaden an. Die erwachsenen Würmer machen es sich im Dünndarm gemütlich. Da sie sind mit ihren 5-50 cm extrem groß und bleistiftdick sind, besteht die Gefahr des Darmverschlusses (Kolik), des Darmrisses (Bauchfellentzündung, Tod) und der Darmentzündung (Durchfall). Die Ansteckung mit dem 2,5-4 cm großen [b]Bandwurm[/b] erfolgt ausnahmslos in Verbindung mit der Moosmilbe (Zwischenwirt). Die Moosmilbe fühlt sich besonders auf feuchten Weiden wohl, aber auch Heu und Stroh werden gerne von ihr angenommen. Über die Aufnahme von infizierten Moosmilben gelangt das Bandwurm- Zwischenstadium in seinen Wirt, das Pferd. Dort heften sie sich an die Darmschleimhaut des Dünn- und Dickdarms. Der Kreislauf schließt sich wieder, wenn die Eier mit dem Kot ausgeschieden werden. Der Befall verläuft häufig unbemerkt, da erst ein massenhafter Befall für Verdauungsstörungen. Durchfall, Abmagerung und Kolik sorgt. [b]Große Strongyliden, [/b]auch unter dem Namen ,,großer Blutwurm‘‘ bekannt zählten einst zu den meist gefürchtetsten Magen-Darm-Parasiten. Im Laufe der Zeit hat dieser jedoch an Bedeutung verloren. Es existieren drei Arten: Strongylus vulgaris, Strongylus edentatus und Strongylus equinus. Die Aufnahme erfolgt über infektiöse Larven auf der Weide. Durch die Wanderung im Blut zu den großen Darmgefäßen richtet sie die größten Schäden an. Ihr Ziel ist die Innenauskleidung der Darmarterien. Die erwachsenen Würmer, die bis zu 2,5 cm groß sind, heften sich an die Darmschleimhaut vom Blind- und Dickdarm. Gefäßwandentzündungen mit Bildung von Blutgerinnseln, gestörte Blutversorgung, Koliken, Lahmheit der Hinterbeine, Aneurysmen, mangelnder Appetit, Gewichtsverlust und Fieber stellen mögliche Folgen dar. 50-60 verschiedene Wurmarten werden durch die [b]kleinen Strongyliden (kleine Palisadenwürmer) [/b]zusammengefasst. Sie sind die Parasiten, die am meisten in Deutschland verbreitet sind. Auch hier erfolgt die Infektion durch Aufnahme der infektiösen Wurmlarven auf der Weide. Der Befall führt nicht selten zu heftigem Durchfall, der innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen kann. Sie schädigen systematisch die Darmwand, was zu Blind- und Dickdarmentzündung, Durchfall, Kolik, Appetitmangel, Abmagerung, Leistungsminderung, Wassereinlagerungen und zur larvalen Cyathostominose führen kann. Noch eine schlechte Nachricht: viele Arten sind bereits gegen den Wurmkur-Wirkstoff Benzimidazol resistent. Weibliche Dasselfliegen legen ihre Eier im Regelfall auf die Vorderbeine und werden durch ablecken und beknabbern vom Pferd aufgenommen. Und schon schlüpfen die Larven in der Mundhöhle und dringen in die Mundschleimhaut ein. Da sind sie die [b]Magendasseln[/b]. Die 1,5 cm große Larve heftet sich mittels Mundhaken an die Magenschleimhaut, dort kommt es zu Entzündungen der Magenschleimhaut, die Produktion von Magensäften wird gestört – Koliken werden ausgelöst. Für ein unschönes Aussehen der Schweifrübe sorgen die [b]Pfriemenschwänze[/b]. Die Weibchen legen ihre Eier perlschnurartig an der Schweifrübe ab, diese führen zu starkem Juckreiz, das Pferd scheuert sich, Schweifhaare fallen aus. Fallen die Eier in die Einstreu, setzen sie ihre Entwicklung in der Schleimhaut des Blind- und Dickdarmes bis zur Geschlechtsreife fort. -[i] Würmer auf ein [/i][i]Minimum[/i][i] beschränken![/i] [b][/b] [b]Hygiene[/b] Hygiene auf der Weide und im Stall ist das A und O. Die Weide stellt die häufigste Infektionsquelle dar, umso wichtiger ist es Kot regelmäßig abzusammeln und Koppelwechsel durchzuführen. Um 100% sicher zu gehen, können Kotstellen mit einer offenen Gasflamme bearbeitet werden, Endstation für Wurm, Ei und Larve. Auch eine Misch-/ Wechselbeweidung mit Wiederkäuern ist sinnvoll. Im Stall ist darauf zu achten, dass Kot täglich entfernt wird, Boxen trocken gehalten werden und Tiefstreu vermieden wird. [b][/b] [b]Kotprobe[/b] Nicht immer befinden sich im Kot des Pferdes Würmer, da die Wurmeier nicht kontinuierlich ausgeschieden werden. Der Befund spiegelt nicht immer die Realität wider. Zudem ist es in größeren Betrieben schwer und kostspielig von allen Pferden Kotproben zu nehmen. [b][/b] [b]Leben und leben lassen[/b] Die Vernichtung aller Würmer steht auf dem Strategieplan vieler Pferdebesitzer. Mehrmals im Jahr wird dafür auf chemische Entwurmungsmittel zurückgegriffen. Paradox, finden Sie nicht? Tag für Tag wird versucht, die Ernährung des Pferdes natürlicher, ursprungsgemäßer zu gestalten. Aber bei den chemischen Entwurmungsmitteln speilt es keine Rolle, da wird zweifellos in Kauf genommen, dass es sich um Chemiekeulen handelt, denn die Würmer müssen ja schließlich weg. Ohne Rücksicht auf Verluste, viele Nebenwirkungen bis hin zu Todesfolgen werden gebilligt. Muss das überhaupt sein? Was war denn damals, als es noch keine Wurmkuren gab? Siehe da, die Pferde wurden nicht von den Würmern ausgerottet. Dabei dienten Pferde früher als Transportmittel, ihre Hinterlassenschaften überall. Ein durch Würmer geschwächtes Pferd hätte die Leistungen, die von ihm abverlangt wurden, nie erbringen können. Also wollen die Würmer unser Pferd doch nicht von innen vernichten? Nein, das steht in der Regel nicht auf ihrem Plan. Er will ja auch ,,nur‘‘ überleben und das kann er zwangsläufig nur dann, wenn er seinen Wirt nicht tötet. Wenn er nicht direkt vom Immunsystem eliminiert wird, besteht eine Chance auf Partnerschaft zwischen Pferd und Wurm. Eine Art Tauschgeschäft. Der Wurm erfüllt lebensnotwendige Aufgaben, schädigt das Pferd nicht, dafür wird er mit Nahrung versorgt. Eine Symbiose ist entstanden. So funktioniert es bei vielen anderen vermeintlichen Störenfrieden auch: Bakterien, Viren, Pilze…sie sind immer irgendwo im Pferd und dem Pferd geht es trotzdem gut. Fazit: wurmfrei ist kein Pferd, faktisch unmöglich. Das soll nun nicht heißen, dass man einen [b]starken[/b] Wurmbefall vernachlässigen sollte, in solchen Fällen muss der Tierarzt kontaktiert werden. [b][/b] [b]Zauberwort Immunsystem[/b] Ein gut ausgebildetes Immunsystem ist in der Lage, mit den Würmern fertig zu werden. Die Mehrheit der Pferde ist mit Würmern befallen und kommt damit gut zurecht, solange die Würmer keine Oberhand gewinnen. Bei den Spulwürmen benötigt das Immunsystem nur circa ein Jahr, dann hat es sie fest im Griff. Um die drei Jahre dauert es bei den Palisadenwürmern und den Strongyliden, danach kann das Immunsystem den Befall regulieren. Ein Leben lang. Könnte das nicht etwas mit einem Training für das Immunsystem zu tun haben, damit sich die Immunzellen nicht gegen den eigenen Körper richten? Aber solche Fragen sind wohl in der modernen Veterinärmedizin nicht erwünscht.Achten sie auf ein starkes Immunsystem bei Ihrem Pferd. Aber nur ein junges Immunsystem ist lernfähig, das Ältere nur bedingt. Folglich muss sich das Pferd so früh wie möglich mit den Würmern auseinandersetzen. Könnte das nicht etwas mit einem Training für das Immunsystem zu tun haben, damit sich die Immunzellen nicht gegen den eigenen Körper richten? Auch würde das Immunsystem gleichzeitig lernen, später die Wurmlarven abzuwehren? Aber solche Fragen sind wohl in der modernen Veterinärmedizin nicht erwünscht. [b][/b] [b]Ernährungsbedingte Unterstützung[/b] Eine sichere Grundlage bildet eine natürliche, ausgewogene Ernährung. Ein Mangel an Kräuterinhaltstoffen, wie Saponinen, Bitterstoffen und Gerbstoffen kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für überhöhten, krankhaften Wurmbesatz führen. In freier Wildbahn konnten Pferde die wurmfeindlichen Kräuter nach Bedarf aufnehmen. Aufgrund der reduzierten Pflanzenvielfalt haben die Pferde heute nicht mehr diese Möglichkeit. Deshalb sollte für eine ernährungsbedingte Stärkung der Verdauung im Bezug auf Wurmbesatz [u][url='https://www.cdvet.de/equigreen-wurm-o-vet-forte']EquiGreen Wurm-o-Vet forte[/url] gefüttert [/u]werden. Mit natürlichen Kräutern wird ein wurmfeindliches Milieu geschaffen, für die Würmer wird es ungemütlich. [b][/b]